Sebastian Münster
Sonderangebot Cosmographia des Sebastian Münster von 1567
Echte Drucke aus Luthers Zeitalter zum Schnäppchenpreis!
Verkauf: Etwa 450 Jahre alte originale Blätter aus der Cosmographia des Sebastian Münster der Auflage Basel 1567 (im Jahr 2017 war das genau 450 Jahre her), Echtheitsgarantie. Die Blätter sind genauso groß wie die 1517 erschienenen Einblattdrucke der Thesen von Martin Luther, auch im gleichen spätmittelalterlichen Schriftsatz gedruckt, aber besser lesbar. Luthers 95 Thesen mussten seinerzeit in kleinster Schrift auf einer einzigen Seite Platz finden, und das auch noch in Latein ...
Preise:
Einzelblatt (= 2 Seiten) ohne Bild: 10 Euro
Einzelblatt (= 2 Seiten) mit Bild: 15 Euro
Alle vorstehenden Preise mit Vorkasse zzgl. Versand.
Ansonsten können Sie den Preis auch selbst bestimmen - nennen Sie mir einfach den Betrag für ein oder mehrere Blätter Ihrer oder meiner Wahl, den Sie für angemessen halten, und ich unterbreite Ihnen ein Angebot, was für Ihren Preis verfügbar wäre. Zu Versandkosten und Rückgaberecht bitte bei den Bestellbedingungen nachlesen!
Wenn Sie sich ein Bild vom Gesamtangebot im Internet machen möchten, geben Sie einfach bei www.zvab.com die Suchworte „Cosmographia Sebastian Münster“ ein, komplett im Original ist sein Werk dort aktuell nicht verfügbar. Eine digitalisierte Ausgabe genau der hier vorliegenden Auflage finden Sie in der Universitätsbibliothek Freiburg, dort mit kolorierten Bildern und Ansichten. Sie erhalten vor dem Kauf auf Wunsch ein oder mehrere Fotos des Blattes bzw. der Blätter als jpg-Datei, damit Sie sich ein Bild vom jeweiligen Zustand machen können. Auf Wunsch ist gegen Aufpreis (bitte erfragen) eine Rahmung unter Passepartout möglich, die Größe der bedruckten Fläche auf den Blättern beträgt ca. 17 x 25,5 cm, die Blattgröße selbst ca. 21 x 30,5 cm.
Zur Herkunft der Blätter sowie zum Inhalt des Buches
Es ist schon mehrere Jahre her, da erstand ein Antiquar aus einer großen Stadt in Frankreich auf einer Auktion in Auxerre einen größeren Posten alter Bücher und Manuskripte. Wieder zu Hause angekommen, machte sich der Antiquar an die Sichtung seiner „neuen“ Schätze, und fand auch den gezeigten Hefter, der vorher offenbar viele Jahre auf einem Dachboden zugebracht hatte. Er enthält mehrere Hundert Seiten (Gewicht etwa 1,5 kg) der berühmten Cosmographia des Humanisten Sebastian Münsters der in Basel gedruckten Auflage von 1567, freilich in einem traurigen Zustand. Einband und Bindung fehlen, etwas mehr als die Hälfte der einst um die 1.600 Seiten ebenfalls, der Rest ist nicht etwa zusammenhängend, sondern auf mehr als 100 Einzelteile verstreut, die großformatigen Stadtansichten fehlen bis auf zwei in Fragmenten erhaltene Blätter von Frankfurt/Oder und Worms ebenfalls. Oft sind von einem der Abschnitte nur ein oder zwei lose Blätter erhalten, andere Abschnitte hingegen liegen noch komplett oder fast komplett vor, auch kleine Portraits oder kleine Stadtansichten sind noch in größerer Zahl auf den oft altersbedingt gebräunten Seiten enthalten.
In diesem Zustand fand ich den Hefter vor einigen Jahren unter einem Regal auf dem Fußboden. Der Antiquar konnte es gar nicht glauben, dass sich überhaupt jemand für das gedruckte Häufchen Elend interessierte. Ich blätterte, so gut es eben ging, durch den völlig ungeordneten Stapel des mehr als 400 Jahre alten Papiers. Der Preis, den der Antiquar auf Nachfrage nannte, war wohl nur für mich bestimmt. Dann kam die Idee, ein fast 450 Jahre altes gedrucktes Blatt aus einem ohnehin nur noch in Fragmenten vorhandenen einstigen Buch als besonderes Geschenk für Freunde oder Verwandte anzubieten. Am Ende fuhr ich um einige Euroscheine erleichtert nach Hause, und dem Antiquar blieb die Entsorgung von 1,5 kg Altpapier erspart. Was genau enthält die Cosmographia des Humanisten Sebastian Münsters?
1544 in der ersten Auflage erschienen und bis 1628 in der 21. Auflage verlegt, war die Cosmographia der Versuch einer illustrierten Beschreibung der ganzen Welt. Münster gilt als Universalgelehrter, der als Philologe, Geograph, Theologe, Historiker, Astronom, Mathematiker, Verfasser von Kalendern und Konstrukteur von Sonnenuhren geforscht und gewirkt hat und auch Werke von Martin Luther übersetzte. Sein hauptamtliches Berufsfeld war die Hebraistik. Fast 30 Jahre hat er an seinem Lebenswerk der Cosmographia gearbeitet. Hierfür unterhielt er eine umfangreiche Korrespondenz mit Regierenden, Bischöfen, Diplomaten, Bürgermeistern und Gelehrten, um das Wissen seiner Zeit zu sammeln und auf den neuesten Stand zu bringen.
Die Cosmographia, in frühneuhochdeutscher Sprache verfasst, richtete sich an ein breites Publikum und beschrieb die Städte und Landschaften nicht nur des deutschsprachigen Raumes historisch sowie geographisch, erörterte u.a., warum die Erde nach der neuen kopernikanischen Erkenntnis als Kugel gedacht werden muss und fasste die Berichte und Kenntnisse über ferne Länder und Erdteile zusammen. Münster selbst hat nie weite Forschungsreisen unternommen, deshalb ersetzten Vermutungen und Phantasie die fehlenden Informationen über entlegene Schauplätze. Die Cosmographia wurde von 1.400 Abbildungen illustriert, Holzschnitte aus der Holbeinschen Schule, darunter 247 Städteansichten und 26 Karten. Die Darstellungen von Ungeheuern, Fabeltieren, Monstrositäten und Gräueltaten anderer Völker in Wort und Bild befriedigten die Lese- und Sensationslust des zeitgenössischen Publikums und ließen die Verherrlichung der „Königreiche der Christenheit“ umso strahlender erscheinen. Die Illustrationen bzw. die Druckstöcke für die Cosmographia fertigten Hans Rudolf Manuel Deutsch (1525 bis 1571), Johannes Zorn (o. A.) und Hans Holbein d. J. an. Wenn genaue Bildvorlagen fehlten, wurde zum Teil sehr pragmatisch vorgegangen: gleiche Stadtansichten wurden zur Illustration verschiedener Städte verwendet, so für Basel wie für Koblenz, für Venedig wie für Frankfurt, für Mailand wie für Ingelheim. Verschiedene Kaiser und Könige wurden mit dem gleichen Porträt dargestellt. Diese mehr typisierenden Abbildungen standen in der Tradition alter Chroniken und Buchillustrationen. Sie entsprachen ikonographisch eher dem Mittelalter.
Die topographisch genauen Darstellungen waren, wie die individuellen Porträts, ein Ausdruck der wissenschaftlichen und künstlerischen Haltung der Renaissance. Dennoch war Münster daran interessiert, die „bedeutenderen Städte Deutschlands in ihrem natürlichen Bild darzustellen und naturgetreu durch die Perspektive nachzuzeichnen“, wie er selbst schreibt. Den für die damalige Zeit sensationellen Erfolg der Cosmographia machte aber vor allem die Erfindung des Buchdrucks durch Gutenberg möglich. Über diese Erfindung „mit gegossenen Typen zu drucken“ schreibt er in der Cosmographia: „Von dem jahr Christi 1440, biß zum jahr 1450 ward zu Mentz die edel Kunst der Truckerey erfunden. Von Mentz kam sie gen Cöln/darnach gen Straßburg/Basel, und darnach gen Venedig. Der erst Anfänger und Erfinder wird genant Johannes Gutenberg zum Jungen.“ Die Neuauflagen wurden, auch nach Münsters Tod 1552, verbessert, erweitert und weiterbearbeitet. Die Verleger- und Druckerfamilie Petri besorgte die Neuauflagen auf dem jeweils höchstmöglichen Kenntnisstand der Zeit.