Luthers erster Biograph stammt aus Rochlitz
In Rochlitz - eine der sächsischen Städte, die, ähnlich wie z.B. Grimma, Oschatz und Großenhain, im Mittelalter die derzeitigen Metropolen des Freistaates zeitweise an Bedeutung übertraf - wird 1504 dessen wohl bis heute berühmtester Sohn geboren: Johannes Mathesius.
In seiner Jugend genießt er in Rochlitz und im nahen Mittweida, wo eine seiner Großmütter lebt, Schulunterricht. Der Vater, ein einst wohlhabender Bergwerksbesitzer und Ratsherr, stirbt schon 1521. Unklar geblieben ist bis heute, ob die Mutter zu diesem Zeitpunkt noch lebte. Im gleichen Jahr, Johannes Mathesius ist gerade 17 Jahre alt, treibt die Not den jungen Mann aus dem Haus. Dennoch bleibt er seiner Heimatstadt immer verbunden.
Ihm schwebt der kühne Gedanke vor, einmal Pfarrer zu werden. Er wandert nach Nürnberg. Dort besucht er eine Lateinschule. Den Unterhalt müssen sich die Armen unter den Schülern freilich als herumziehende Bettelsänger verdienen. Auch Johannes Mathesius. Von 1523 bis 1529 streift er in Bayern umher. In Ingolstadt, München und einigen kleineren Orten hält er sich auf, studiert und arbeitet als Hauslehrer.
Die Gedanken und Bestrebungen der Reformation finden auch in Bayern Eingang. Der Münchner Hofnarr Löffler macht ihn auf Luther aufmerksam. Der inzwischen 25jährige, schon von großen Zweifeln am Mißverhältnis zwischen Theorie und Praxis des christlichen Lebens gepackt, will nun unbedingt in Wittenberg bei Luther Klarheit finden.
Auf der Reise nach Wittenberg kommt er durch seine Heimatstadt Rochlitz. Dort soll er eine Art Stipendium erhalten haben. In Wittenberg angekommen, hört er dann gleich eine Predigt Luthers und weiß, daß er auf dem richtigen Weg ist. Doch nur für etwa 1 ½ Jahre reicht sein Geld.
Ihm wird in Altenburg eine Stelle angeboten - eine recht bescheidene: Helfer eines Lehrers. Doch der wissensdurstige junge Mann beißt sich durch. Er kennt inzwischen auch viele einflußreiche Leute. Einer von diesen vermittelt ihn als Rektor nach einer in dieser Zeit aufblühenden Stadt in Böhmen, wo die Reformation schon Fuß gefaßt hat: Joachimsthal (heute Jáchymov) - in einem tiefen Tal am Steilabhang des Erzgebirges, südlich des Fichtelberges.
In seiner Jugend genießt er in Rochlitz und im nahen Mittweida, wo eine seiner Großmütter lebt, Schulunterricht. Der Vater, ein einst wohlhabender Bergwerksbesitzer und Ratsherr, stirbt schon 1521. Unklar geblieben ist bis heute, ob die Mutter zu diesem Zeitpunkt noch lebte. Im gleichen Jahr, Johannes Mathesius ist gerade 17 Jahre alt, treibt die Not den jungen Mann aus dem Haus. Dennoch bleibt er seiner Heimatstadt immer verbunden.
Ihm schwebt der kühne Gedanke vor, einmal Pfarrer zu werden. Er wandert nach Nürnberg. Dort besucht er eine Lateinschule. Den Unterhalt müssen sich die Armen unter den Schülern freilich als herumziehende Bettelsänger verdienen. Auch Johannes Mathesius. Von 1523 bis 1529 streift er in Bayern umher. In Ingolstadt, München und einigen kleineren Orten hält er sich auf, studiert und arbeitet als Hauslehrer.
Die Gedanken und Bestrebungen der Reformation finden auch in Bayern Eingang. Der Münchner Hofnarr Löffler macht ihn auf Luther aufmerksam. Der inzwischen 25jährige, schon von großen Zweifeln am Mißverhältnis zwischen Theorie und Praxis des christlichen Lebens gepackt, will nun unbedingt in Wittenberg bei Luther Klarheit finden.
Auf der Reise nach Wittenberg kommt er durch seine Heimatstadt Rochlitz. Dort soll er eine Art Stipendium erhalten haben. In Wittenberg angekommen, hört er dann gleich eine Predigt Luthers und weiß, daß er auf dem richtigen Weg ist. Doch nur für etwa 1 ½ Jahre reicht sein Geld.
Ihm wird in Altenburg eine Stelle angeboten - eine recht bescheidene: Helfer eines Lehrers. Doch der wissensdurstige junge Mann beißt sich durch. Er kennt inzwischen auch viele einflußreiche Leute. Einer von diesen vermittelt ihn als Rektor nach einer in dieser Zeit aufblühenden Stadt in Böhmen, wo die Reformation schon Fuß gefaßt hat: Joachimsthal (heute Jáchymov) - in einem tiefen Tal am Steilabhang des Erzgebirges, südlich des Fichtelberges.
Dort strömen Bergleute aus allen deutschen Bergbaugegenden zusammen. Im Jahr 1516 hat man dort Silber gefunden - etwa 9.000 Bergleute sind in 1.000 Zechen tätig. Auch eine Münzstätte entsteht, und silberne Joachimsthaler werden geprägt, von denen sich später die allgemeine Bezeichnung „Taler“ ableitet.
In dieser Zeit des geistigen, politischen und sozialen Umbruchs schafft es der junge Rektor, daß man im „Tal“ und weit um dieses herum von seinen Verdiensten spricht. Er erweist sich als einfühlsamer Pädagoge, und die Schüler strömen ihm zu. Die Schule muß vergrößert werden. Er findet bald viele gute Freunde. Manche Eltern seiner Schüler schenken ihm einige Anteile an Bergwerken. Als er acht Jahre in Joachimsthal Dienst getan hat, geht er noch einmal nach Wittenberg, um seine Studien zu vollenden.
Dort wird er an Luthers Mittagstisch gebeten, eine Auszeichnung, die er sich zu Recht durch sein Wirken verdient hat. Hier muß er an sich eine Schwäche erkennen, die ihn aber, gerade weil er sie nicht ablegen kann, unsterblich macht: Eine Anekdote erzählt davon, daß er bei seiner ersten Probepredigt stecken bleibt, immer unsicherer wird und schließlich verlegen die Kanzel verläßt. Da springt Luther auf und jagt ihn wieder die Stiege empor.
Diese Schwachstelle seines Wesens - die Gehemmtheit beim Auftritt vor einer großen Menschenmenge - vermag Mathesius jedoch auszugleichen. Von nun an legt er jede Predigt schriftlich und mit äußerster Genauigkeit nieder. Rund 1.500 seiner Predigttexte bleiben der Nachwelt erhalten. Johannes Mathesius geht auch als der erste Biograph Luthers in die Geschichte ein. Welch weittragende Bedeutung die Schriften unseres Predigers in der kirchlichen Literatur erlangten, kann man daraus ersehen, daß seine Leichenpredigten in sieben, seine Hochzeitspredigten in neun und seine Schrift über Luthers Leben bis zum 19. Jahrhundert sogar in 50 Auflagen (auch in fremden Sprachen) erschienen.
Als sein Hauptwerk gilt die „Sarepta“, in welcher er seine „Fastnachtspredigten“ über den Bergbau - sowohl über dessen Natur und Technik, wie ebenfalls über die Probleme für die dort tätigen Menschen - in seiner volkstümlichen Art trefflich darstellte. Schon ein Jahrhundert später erschien die 14. Auflage dieses Buches. Und all das schuf dieser Mensch im steten Kampf mit seiner und gegen seine Zeit, in welcher der eisige Wind der Gegenreformation auch in das tiefe Tal seiner Wirkungsstätte blies.
Im Jahr 1545 kehrte er nach Joachimsthal zurück, wird Prediger und übernahm das Pfarramt. Im gleichen Jahr heiratete er. Johannes Mathesius starb am 8. Oktober 1565. In seiner Heimatstadt Rochlitz erinnert an ihn ein Denkmal, das 1904 - zu seinem 400. Geburtstag - gesetzt wurde.
In dieser Zeit des geistigen, politischen und sozialen Umbruchs schafft es der junge Rektor, daß man im „Tal“ und weit um dieses herum von seinen Verdiensten spricht. Er erweist sich als einfühlsamer Pädagoge, und die Schüler strömen ihm zu. Die Schule muß vergrößert werden. Er findet bald viele gute Freunde. Manche Eltern seiner Schüler schenken ihm einige Anteile an Bergwerken. Als er acht Jahre in Joachimsthal Dienst getan hat, geht er noch einmal nach Wittenberg, um seine Studien zu vollenden.
Dort wird er an Luthers Mittagstisch gebeten, eine Auszeichnung, die er sich zu Recht durch sein Wirken verdient hat. Hier muß er an sich eine Schwäche erkennen, die ihn aber, gerade weil er sie nicht ablegen kann, unsterblich macht: Eine Anekdote erzählt davon, daß er bei seiner ersten Probepredigt stecken bleibt, immer unsicherer wird und schließlich verlegen die Kanzel verläßt. Da springt Luther auf und jagt ihn wieder die Stiege empor.
Diese Schwachstelle seines Wesens - die Gehemmtheit beim Auftritt vor einer großen Menschenmenge - vermag Mathesius jedoch auszugleichen. Von nun an legt er jede Predigt schriftlich und mit äußerster Genauigkeit nieder. Rund 1.500 seiner Predigttexte bleiben der Nachwelt erhalten. Johannes Mathesius geht auch als der erste Biograph Luthers in die Geschichte ein. Welch weittragende Bedeutung die Schriften unseres Predigers in der kirchlichen Literatur erlangten, kann man daraus ersehen, daß seine Leichenpredigten in sieben, seine Hochzeitspredigten in neun und seine Schrift über Luthers Leben bis zum 19. Jahrhundert sogar in 50 Auflagen (auch in fremden Sprachen) erschienen.
Als sein Hauptwerk gilt die „Sarepta“, in welcher er seine „Fastnachtspredigten“ über den Bergbau - sowohl über dessen Natur und Technik, wie ebenfalls über die Probleme für die dort tätigen Menschen - in seiner volkstümlichen Art trefflich darstellte. Schon ein Jahrhundert später erschien die 14. Auflage dieses Buches. Und all das schuf dieser Mensch im steten Kampf mit seiner und gegen seine Zeit, in welcher der eisige Wind der Gegenreformation auch in das tiefe Tal seiner Wirkungsstätte blies.
Im Jahr 1545 kehrte er nach Joachimsthal zurück, wird Prediger und übernahm das Pfarramt. Im gleichen Jahr heiratete er. Johannes Mathesius starb am 8. Oktober 1565. In seiner Heimatstadt Rochlitz erinnert an ihn ein Denkmal, das 1904 - zu seinem 400. Geburtstag - gesetzt wurde.